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Bunte Klangreise durch die Jahrhunderte

Bunte Klangreise durch die Jahrhunderte

Die Musikschule Eichstätt gab ihr abwechslungsreiches Jahreskonzert

 Ein gewohnt unterhaltsames, wahrhaft vielgestaltiges Potpourri zwischen Klassik und Rock gab es da wieder zu genießen am vergangenen Sonntag – vor dem zahlreich erschienenem Publikum präsentiert von kleinen, jungen oder auch erwachsenen Musikern in der Aula der KU. Und zwar in Form einer Programmauswahl, die einerseits herausfordernd für die Interpreten sein sollte, andererseits aber dadurch auch deren Können explizit unter Beweis stellte. So betonte Schulleiterin Christine Fath-Pscherer bei ihrer Begrüßung besonders die Musik als Bindeglied zwischen Kindergarten und Universität, zwischen Jung und Alt. Nicht zuletzt darin äußert sich ein mittlerweile langjährig erfolgreich praktiziertes, wirkungsvolles, generationenübergreifendes Miteinander.

Ebenso festlich wie glanzvoll eröffneten den kurzweiligen Nachmittag Clemens Heiß und Johann Janouschek samt ihrem Lehrer Harald Eckert an den Trompeten, die im pompösen Verbund mit Paukistin Ann Kristina Pscherer sowie Organist Rudolf Pscherer ein „Rondeau“ von Georg Philipp Telemann intonierten. Einen weiteren, entzückend herzig anzuhörenden und anzuschauenden Auftakt boten die Kleinsten, die Früherziehungs-Kinder bei der „Vogelhochzeit“ zum Mitklatschen mit Schnabelkäppis auf dem Kopf (verantwortlich: Sabine Dümmler, Sonja Gloßner, Carolin Kissling und Isabella Stachel), begleitet vom MFE-Ensemble (Leitung: Christine Fath-Pscherer). Das „Lummerlandlied“, also den Jim-Knopf-Titelsong „Eine Insel mit zwei Bergen“, spielte munter in Fahrt kommend ein Blockflöten-Oktett um Beatrix Kieswald-Kraus, einfühlsam unterstützt durch Rudolf Pscherer am Klavier. Wie gut sogar der Kinderlied-Klassiker „Old Mac Donald“ an den Sopran- und Altflöten klingen kann, bewies rhythmisch synkopierend ein weiteres Ensemble unter Leitung von Rita Pesold.

Zuvor schon hatten an ihren drei Klarinetten Eva Hiemer, Clara Ott und Eva-Maria Trost im warmtimbrierten Einklang den „Feierlichen Marsch“ von Hans Horsch dargeboten. Übermütig-frech brachte das Klavierduo Mira und Romy Sendtner Tschaikowskis „kleine Hirten“ an den Tasten zum Tanzen, wohingegen Hornist und „Jugend musiziert“-Preisträger Leonhard Ritthaler auf seinem Instrument romantisch-virtuos in einer Sonate von Luigi Cherubini brillierte. Mit spanisch angehauchten Zupfklängen vom klassischen Gitarrenensemble zu Macha Metrevelis „Festiva“ ging es dann in die Pause. Vorher allerdings konnten Christian Weiß und Thomas Bauer vom Rotary Hilfswerk Eichstätt-Altmühltal einen Scheck mit der stolzen Summe von 3.200 € für den Kauf des dringend benötigten, neu angeschafften und bereits rege genutzten Unterrichtsklaviers an Musikschulleiterin Christine Fath-Pscherer überreichen, welche sich für diese großzügige Unterstützung herzlich bedankte. Weitere Sponsoren, die den Erwerb des Instruments ermöglicht haben, waren das Lions Hilfswerk Eichstätt, die Audi AG Ingolstadt, die VR-Bank Eichstätt, die Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt, die Gemeinden Adelschlag und Schernfeld wie auch diverse Einzelspender.

Cineastisch wurde es anschließend bei einem Filmmusik-Medley aus „Fluch der Karibik“: Hier ließ die Erwachsenen-Blaskapelle „EI g’spuit“ (dirigiert von Sebastian Golder) stürmische Piraten-Atmosphäre durch den Saal fegen. Wie in einer Bar „mit einem Cuba Libre in der Hand“ kam man sich vor, während die fingerfertige Akkordeongruppe „Divertissimo“ unter Alexander Koch in lässiger Salsa-Stimmung Hugo Blancos Hit „Moliendo Cafe“ darbot. Das fand nicht nur Landtagsabgeordnete Tanja Schorer-Dremel, die als versierte Moderatorin mit thematisch sorgfältig recherchierten Hintergrundinformationen zu den einzelnen Werken, ihren Komponisten und deren Zeit aufwartete, daneben aber auch exemplarisch Lehrer und Schüler interviewte.

Noch weiter ein heizte dem Publikum dann Gesangstalent Ramona Steidel mit ihrer groovig-souligen Stimme und dem legendären Rhythm-and-Blues-Stück  „I Heard It Through the Grapevine“. Typisch hebräische Klezmer-Melodien dagegen verströmte zu einem traditionellen „Tänzchen“ das Klarinettentrio Leni Bauch, Antonia Christmann sowie ihr Lehrer Frank Gruber.

Dass er ein wahrer Meister an seinem wohlig tief tönenden Euphonium ist, bewies der ebenfalls bei „Jugend musiziert“ mehrfach ausgezeichnete Valentin Schuld: Anhand von Philip Sparkes „Song for Ina“ beschwor er geradezu magische, wundervoll empfindsame Klänge herauf, die von Susanne Kölbl am Klavier subtil mitgetragen wurden. Das populärste Werk des Barockkomponisten Johann Pachelbel, nämlich den berühmten „Canon in D“, spielten in einer beeindruckenden, meditativ-modernen Saxophon-Version Manuel Beck und Daniel Schmidt zusammen mit dem Pianisten Raphael Righetti.

Nach dem ausführlichen Dank an alle Musiklehrer wurde die scheidende Sekretärin Claudia Forster, die künftig die Leitung der Stadtbücherei übernehmen wird, gebührend und mit Blumen verabschiedet.

Regelrechte Begeisterungspfiffe löste anschließend der durch Carlos Santana bekannt gewordene Latinjazz-Standard „Oye Como Va“ aus – im packenden Mambo- und Cha-Cha-Rhythmus performt von den „E-Gitarren mit Percussion“ (Cajón, Conga und Drums) unter Rudi Trögl und Jochen Kerschenlohr – samt fetzigen Soloeinlagen quer durch die Instrumente. Und der Punkrock ging schließlich ab mit „Basket Case“ von Green Day beim Auftritt einer Band aus Sänger Marco Grund, den Gitarristen Vincent Hiemer und Marvin Weingart, dem Bassisten Albert Meier plus Drummer Toni Buchner. Die begeisterte Jugend ließ sie nicht ohne eine Zugabe von der Bühne.

 Von Heike Haberl

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