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Musikalische Höhenflüge – Jahreskonzert der kleinen und großen Schüler in der Aula der Universität

                                                  Die Früherziehungskinder unter der Leitung von Sabine Dümmler, Sonja Gloßner, Carolin Kissling und Isabella Stachel                                                                                                                                                      sowie das MFE-Ensemble unter der Leitung von Schulleiterin Christine Fath-Pscherer                                                                                  Photo: Mayer

von Edgar Mayer

Am Sonntag war es wieder so weit. Mit einer großen Vielfalt von Klassik bis Pop-Rock präsentierten in der Aula der KU die Schüler und Schülerinnen der Musikschule Eichstätt ein reichhaltiges, buntes und gehaltvolles Musikprogramm.  Wenn man das Wort Musikschule hört, dann denkt man in erster Linie daran, dass hier Kinder und Jugendliche Grundfertigkeiten beim Erlernen eines Instruments beigebracht werden. Doch mit diesem gängigen Klischee dürfte spätestens nach dem Jahreskonzert der Musikschule Schluss sein. Dass zunehmend auch Erwachsene in die Einrichtung kommen, um ein Instrument zu erlernen und sich neben dem passiven Musikkonsum auch aktiv musikalisch betätigen wollen, war augenscheinlich und hörbar. In einigen Ensembles, die beim Jahreskonzert mitwirkten, waren immer wieder altersgemischte Gruppen auszumachen, kleine Kinder und Jugendliche spielten mit Erwachsenen zusammen. Musik baut eben Brücken, zwischen den Generationen, aber auch zwischen Nationen und Kulturen. Diese wichtige soziale Komponente unterstrich auch MdL Tanja Schorer-Dremel, die den Nachmittag mit fachkundigen Erläuterungen moderierte.

Dieses intergernerative Miteinander zeigte sich bereits bei der Akkordeongruppe „Divertissimo“ unter Leitung von Alexander Koch, die mit dem vom Ensembleleiter selbst arrangierten Stück „Ouvertüre-Final“ einen großartigen Auftakt zum Konzert bot.

Doch Musik, so Tanja Schorer-Dremel, leiste ja noch viel mehr: „Sie erhält und fördert die Denk- und Konzentrationsfähigkeit und ist gut für die Koordination und Motorik des Körpers.“ Dies zeigten denn auch sehr überzeugend die kleinsten Musiker der Musikschule.

Als weiterer„Opener“ begrüßten nämlich die Früherziehungskinder (Leitung: Sabine Dümmler, Sonja Gloßner, Carolin Kissling, Isabella Stachel) und des MFE-Ensembles (Leitung: Christine Fath-Pscherer) mit Schwung und Esprit die zahlreichen Gäste, die trotz der warmen Temperaturen in die Aula der KU gekommen waren. „Ich singe Hallo“ nannte sich der Willkommensgruß.

Als nächste folgten einige tolle Einzelinterpreten: Alexandra Freiberger ließ am Klavier den „Tanz der Zuckerfee“ aus dem Ballett „Der Nussknacker“ von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky lebendig werden, während Leonhard Ritthaler, begleitet von Rudolf Pscherer am Klavier, einen Allego-Moderato Satz aus dem Hornkonzert c-Moll op.8 von Richard Strauss mit den für das Horn typisch warmen und  weichen Klängen interpretierte.

Dass man den Jazz-Klassiker „Fly me to the moon“ auch mit Querflöten spielen kann, unterstrichen Julia und Katharina Dier, Daniela Heigl und Julia Kaiser-Righetti mit ihren Instrumenten. Das Flötenensemble mit Sopran-, Alt- und Tenorflöten unter der Leitung von Rita  Pesold ließ mit einem madrigalartigen Hüpftanz „Saltarello“ eines anonymen Komponisten das Mittelalter greifbar werden.

                                                                            Festliche Trompetenklänge con Clemens Heiß, Harald Eckert und Maximus Mack.                                      Photo: Mayer

Wuchtig und zugleich prächtig das Trompetentrio um den ehemaligen Stadtkapellmeister Harald Eckert, der zusammen mit Clemens Heiß und Maximus Mack sowie Rudolf Pscherer (Orgel) und Christine Bleitzhofer (Pauke) die „Fanfare und Chorus“ von Dietrich Buxtehude aufführten.

Wie konzentriert und mit wie viel Spaß die Schüler und Schülerinnen unterschiedlichen Alters zusammen musizieren, zeigte das Saxophonquartett Manuel Beck, Wunibald Bittl, Dario Horak, und ihr Lehrer Daniel Schmidt beim Beatles-Klassiker „Yesterday“. Das klassische Gitarren-Ensemble unter der Leitung von Rudi Trögl sorgte mit warmen und eher ruhigen Klängen des „Cosmic Guitarman“ von Peter Horton für ein gefühlvolles Intermezzo.

„Purcell – einmal anders“ nannte sich das Stück, das das Ad-hoc-Ensemble der Musikschule zum Besten gab. Unter der Leitung von Christine Fath-Pscherer interpretierte das Ensemble ein Arrangement von Rudolf Pscherer, basierend auf dem weltberühmten Trumpet-Tune, in das sich ein Intermezzo in jazzigem Gewand einschlich.

Auch in diesem Jahr durfte die Leiterin der Musikschule Christine Fath-Pscherer wieder Schülerinnen und Schüler für ihre Teilnahme am „Jugend musiziert“-Wettbewerb auszeichnen. So erspielte sich Leonhard Ritthaler mit seinem Horn einen  1. Preis auf der Regionalebene Ingolstadt, Theresa Rehm, ebenfalls Hornistin, den 3. Preis auf Landesebene in Regensburg. Den gleichen Preis errang Anselm Dietrich mit seiner Trompete. Eine Weiterleitung zum Bundeswettbewerb nach Lübeck gab es für Valentin Schuld, der auf seinem wohlklingenden Euphonium auch gleich eine wunderbare und verträumte  Kostprobe seines Könnens mit dem Stück „Midnight Euphonium“ von Goff Richards gab. Musik zum Träumen!

Leni Bauch und Frank Gruber ließen ihre Finger auf der Klarinette beim „Runnin‘ Low – Walkin‘ Home“ von James Rae hin- und herflitzen, während die Kinder der Sopranflötengruppe um Beatrix Kieswald-Kraus das traditionelle schottische Volkslied „Auld Lang Syne“ temperamentvoll und lebendig darboten.

Erneut durfte sich eine der Außenstellen der Musikschule, nämlich die aus Walting präsentieren, wo es seit einigen Jahren eine Bläserklasse gibt. Unter der Leitung von Klaus Schödel boten die fünf jungen Musiker ein Volkslieder-Medley.

Dass auch die Gesangsausbildung eine wichtige Rolle spielt, davon zeugte der Auftritt von Isabel Bahrman und Ramona Steidel, die bei Deborah Harrison Unterricht haben. Mit ihrem Song „In his Eyes“ aus dem Musical „Jekyll & Hyde“ sorgten sie für einen absoluten Höhepunkt des Konzerts, nicht zuletzt, weil die beiden jungen Sängerinnen in diesem Duett auch stimmlich anmutig und charmant zusammen harmonierten.

Ganz im Sinne der lateinischen Horaz-Sentenz, die knappe Lebenszeit heute zu genießen und nicht auf den nächsten Tag zu verschieben, präsentierte sich zum Abschluss das Ensemble „EI g’spuit“ unter der Leitung von Sebastian Golder. Die Vertonung und Umsetzung des „Carpe diem“ aus der Feder von Alfred Bösendorfer war jener Formation, in der Musiker mitspielen, die sich erst im späteren Lebensalter dazu entschlossen haben, ein Instrument zu erlernen, wie auf den Leib geschneidert.

Am Ende gab es viele Blumen: für die 25 qualifizierten Lehrer der Musikschule, die wöchentlich den vielen musikhungrigen Menschen in und um Eichstätt herum Musik- bzw. Instrumentalunterricht erteilen, aber auch für Sebastian Golder, der aus beruflichen Gründen die Position des stellvertretenden Musikschulleiters abgegeben hat.nden Musikschulleiters abgegeben hat.

Zur Information:  

Zur Zeit hat die Musikschule Eichstätt 605 Schüler. Davon sind 108 Erwachsene, was zur Folge hat, dass fast ein Fünftel der Schüler, genau 18 % Schüler im Erwachsenenalter sind. Zum Vergleich: Die über 19-Jährigen machen nach Angaben des Bundesverbandes der Musikschulen mittlerweile zehn Prozent der Schüler aus.

                                                                                                                                                 Kollegium der Musikschule Eichstätt e. V.                                                                                                Photo: Mayer

von Edgar Mayer

 

 

 

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